Die Inspiration zur Interpretation des Themas entsprang der Wahrnehmung der Wiener Seele.
Das Wiener Blut. Es fließt in unseren Adern, macht uns leichtlebig und todessehnsüchtig zugleich – mit einem Hauch von Dekadenz. Lässt uns jeden Tag als den Letzten erleben, wartend auf unseren wirklich allerbesten Freund. Den Tod. Er kommt mit hundertprozentiger Sicherheit, lässt uns niemals im Stich.
Todessehnsucht gepaart mit Dekadenz. Nachdem wir unser Letztes hergegeben, verloren haben – es bleibt uns nur der Nerz. In schwarzer Farbe, mit einem Hauch von Braun. Der Nerz, der uns wärmt, streichelt, liebt und schmust – in unserer Einsamkeit voll Melancholie. Der Hut mit Schleier – der Schleier, der die geschwollenen Augen voll Trauer verdeckt, doch gleichzeitig den sinnlich roten Mund erahnen lässt, der uns geblieben ist, um gegebenen Falls einen ahnungslosen Menschen zu verführen. Zu verführen, um das Blut immer wieder in Wallung zu bringen.
So warten wir, von Generation zu Generation, von einer Nacht, von einem Fest zum anderen, auf das Ende der Krise…